Natursalz und Industriesalz

Salzmine in den Anden

Die Unterscheidung von Industriesalzen (bzw. raffinierten Salzen) und Natursalzen ist eine ganz wesentliche. Denn sie ist dafür verantwortlich, ob man ein naturbelassenes oder ein chemisch verändertes Lebensmittel auf dem Tisch stehen hat. 

 

Was bedeutet Natursalz? 

Bei Natursalzen wird möglichst versucht, den natürlichen Zustand des Salzes nicht zu verändern. Neben ca. 95-99% Natriumchlorid besitzen Natursalze eine individuelle Zusammensetzung verschiedener Mineralien (z. B. Magnesium, Calcium, Eisen, etc.)Nachdem über viele Jahre die Maxime war, möglichst reines, glänzend weißes Salz (= 100% Natriumchlorid) zu erhalten, da dieses als rein und somit hochwertig galt, gibt es seit einiger Zeit eine Gegenbewegung hin zu den unveränderten Natursalzen.

Natursalze werden auf der ganzen Welt mit traditionellen Methoden, die Jahrhunderte alt sind, noch heute gewonnen. Im Deutschen Salzmuseum in Lüneburg gibt es dazu z. B. eine interaktive Karte, auf der man sehen kann, wie Salz in abgelegenen Regionen wie den Anden oder der Kalahari-Wüste abgebaut wird. 

 

Was ist ein Industriesalz?

Industriesalze sind raffinierte Salze, die zu 100% aus Natriumchlorid (NaCl) bestehen. In Deutschland sind dies nahezu ausschließlich Bergsalze, die wie folgt gewonnen und verarbeitet werden:

Beim einfachsten und günstigsten Verfahren wird Wasser in die Erde gepumpt, wobei das Salz in der Sole gelöst und dann an die Erdoberfläche gepumpt wird. Dann durchläuft das Salz einen chemischen Reinigungsprozess. Bei diesem Prozess wird das Salz gebleicht und die Mineralien oder Spurenelemente gehen verloren. Übrig bleibt ein reines Natriumchlorid. Für den Gebrauch als Speisesalz wird es meist noch mit Rieselhilfen wie Magnesiumcarbonat (E504) oder Calciumcarbonat (E170) (eher unbedenklich) oder Aluminiumhydroxid (E551) (eher bedenklich) versetzt.  

Allerdings muss man wissen, dass 97% des gewonnenen Salzes für die Herstellung industrieller Güter benötigt wird. Da es sich beim Speisesalz also nur um 3% der gesamten Abbaumenge handelt, legen die großen Salzproduzenten keinen großen Wert auf besondere Verfahren für das Salz, das für den Verzehr gedacht ist. Somit ist es eher ein Nebenprodukt der Salzgewinnung. 

 

Ist Natursalz gesünder als Industriesalz?

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass die Natursalze durch die vorhandenen Mineralien per se gesünder sind. Da der Mineralienanteil nur ein paar Prozent beträgt und wir Salz in so kleinen Mengen einnehmen (sollten), spielen die Mineralien gesundheitstechnisch eine eher zu vernachlässigende Rolle.

Allerdings bin ich der grundsätzlichen Überzeugung, dass es besser ist, möglichst natürliche oder naturnahe Produkte zu sich zu nehmen, die nicht durch industrielle Prozesse verändert worden sind. Es gibt Befürworter von Natursalzen, die so weit gehen und sagen, dass die durch die Raffination veränderten Salzkristalle nicht mehr richtig vom menschlichen Körper verarbeitet werden können. Hierzu habe ich aber noch keine stichhaltigen Beweise gelesen und würde nicht soweit gehen, aber nichtsdestotrotz möchte ich so wenig Industrie in meinen Lebensmitteln wie möglich. 

 

salz verstehen

 

Natursalz schmeckt anders als Industriesalz!

Der Unterschied liegt meiner Meinung vor allem im Geschmack. Denn Natursalze haben eine regionale Geschmacksfärbung durch die enthaltenen Mineralien, die man zwar fein aber doch schmeckt. Hinzu überzeugen diese Natursalze durch vielfältige Farben und Konsistenzen, die ebenfalls den Genuss beeinflussen. Raffinierte Industriesalze haben meiner Meinung einen scharfen und fast penetranten Salzgeschmack.

Falls Ihr Natursalze probieren und mehr über das Thema erfahren, dann empfehle ich Euch das TRY Salz Set mit fünf Natursalzen zum Probieren, einer ausführlichem Booklet mit vielen Infos rund um das Thema Salz und eine Anleitung für ein eigene Salz-Verkostung zu Hause.

 

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