Wozu passt Olivenöl?

frisches Olivenöl

Auch wenn es ein Genuss ist, gutes Olivenöl pur oder einfach mit ein bisschen Brot zu essen, so kommt es natürlich vor allem in Kombination mit anderen Lebensmitteln zur Geltung. Gern möchte ich ein paar Tipps geben, wozu man Olivenöl in der Küche benutzen kann. Einiges ist recht normal und einiges vielleicht auch etwas überraschend... 

 

Natives Olivenöl extra: Erhitzen oder nur kalt benutzen?

Bei Verkostungen ist die Frage, ob man ein natives Olivenöl extra erhitzen darf oder nicht, die wohl am häufigsten gestellte Frage. Meist haben die Teilnehmer irgendwo gelesen, dass man kaltgepresste Olivenöle nur für die kalte Küche benutzen dürfe. Dies ist aber komplett falsch. Auch ein natives Olivenöl extra (=kaltgepresst) kann man ohne Probleme bis ca. 180 Grad erhitzen. In Spanien wird zum Beispiel gern mit Olivenöl frittiert. Wer mehr über das Thema lesen will, kann in meinem Blogartikel Erhitzen von Speiseölen mehr darüber erfahren.

Natürlich sollte man wissen, dass der feine, frische Geschmack eines Olivenöls beim Braten in der Pfanne verpufft, aber deswegen bitte auch nicht zu einem schlechten Öl greifen, da der ranzig faule Geschmack später leider weiterhin zu schmecken ist. 

 

Gleich und gleich gesellt sich gern

Wenn Ihr Olivenöl mit anderen Lebensmitteln kombiniert, könnt Ihr darauf achten, dass der Geschmack des Öls gut mit den anderen Zutaten harmoniert. Also einfach dem Motto „gleich und gleich gesellt sich gern“ folgen. So macht Ihr auf jeden Fall nichts falsch. Das bedeutet z.B. ein mildes Olivenöl zu einem milden Salat, ein kräutriges Olivenöl über einen mit Thymian und Rosmarin geschmortem Braten, oder ein fruchtiges Öl zu einem fruchtigen Dessert.

Ihr werdet überrascht sein, wie sehr sich selbst ein bitteres Olivenöl einem intensiven Gericht anpasst. Einer meiner Favoriten für ein einfaches und schnelles Rezept ist zum Beispiel Panzanella, ein toskanischer Brotsalat. Der Salat ist eine wunderbare Resteverwertung für altes Brot und dank der roten Zwiebeln hat er einen sehr kräftigen Geschmack. Wenn Ihr zu diesem Salat ein intensives Olivenöl (ich nehme gern ein apulisches Olivenöl aus 100% der Sorte Coratina), merkt Ihr, wie wunderbar es harmoniert und wie es das gesamte Geschmacksbild unterstützt.

Wodka Martini mit Olivenöl

Einige ungewöhnlichere Tipps für Olivenöl

Olivenöl vor dem Servieren über das Gericht geben
In Südeuropa wird Olivenöl als Würzmittel zum „Finishing“ über fast jedes Gericht gegeben. Sei es über eine Suppe oder über die Pizza oder ein Nudelgericht. Durch das Hinzufügen nach dem Kochen bleibt der frische Geschmack des Olivenöls besser erhalten und das Olivenöl hebt den Geschmack des gesamten Gerichts an. Probiert es selber aus!

Olivenöl zum Backen
Einfach die angegebene Buttermenge um ca. 15% reduzieren und durch Olivenöl ersetzen.

Olivenöl mit Eis
Etwas Olivenöl über Vanille-, Schokoladen- oder Nusseis geben!

Olivenöl im Cocktail
Auch das geht! Unser Tipp ist, einen Wodka-Martini mit Cointreau, Zuckersirup mit Olivenöl zu servieren. Als Garnitur passen dazu Basilikum und Orangenschale. Hier gehts zum Rezept von unserem Olivenöl-Martini.

Confieren: In Olivenöl Kochen
Eine wunderbare Methode, Fleisch oder Fisch zu garen, ist das sogenannte Confieren. Bei einer Niedrigtemperatur von ca. 60 Grad bleibt Fleisch und Fisch wunderbar saftig und aromatisch. Hier geht's zu einem Rezept mit confiertem Seeteufel

 

Viel Spaß beim Ausprobieren, Nachkochen und Entwickeln eigener Ideen!

In diesem Sinne, bleibt neugierig!

Euer

Jörn 
Gründer, TRY FOODS