Steinsalze verkosten

Mit dem Team begeben wir uns heute in die Feinheiten von verschiedenen Geschmacksnuancen bei Salzen. Wir haben uns einige Steinsalze aus verschiedenen Teilen der Erdkugel vorgenommen.


Was sind Steinsalze?

Salz, das unter der Erde lagert, wird generell Steinsalz bezeichnet. Diese Salzvorkommen sind die Erben des Urmeeres. Meist wird das Salz in in Salzbergwerken bergmännisch aus dem Stein geschlagen oder gesprengt. Ein zweiter Weg ist, dass das Salz (natürlich oder durch Menschenhand) in Wasser gelöst wird und als sogenannte "Sole" zur Erdoberfläche gepumpt wird.

Die unterschiedlichen Färbungen stammen meist von Begleitmineralien und Spurenelementen wie Magnesium, Kalium, Kalzium oder Eisen. Sie lassen einige Steinsalze rötlich, gelblich, bräunlich oder auch rosa erscheinen.

Industrielles Steinsalz durchläuft einen chemischen Reinigungsprozess (sie werden raffiniert). Dabei wird das Salz gebleicht und alle enthaltenen Mineralien gehen verloren. Übrig bleibt ein reines Natriumchlorid, das für den Gebrauch in der Küche oft noch mit Rieselhilfen versetzt wi

Die verkosteten Steinsalze

Für unsere Verkostung kommen nur natürliche Steinsalze auf den Tisch, die neben dem Großteil an Natriumchlorid weitere Mineralien und Spurenelemente enthalten. Wir haben uns für vier neue Steinsalze aus verschiedenen Erdteilen entschieden, die wir nun neben dem Bolivianischen Rosensalz probieren, das auch im TRY Salz Set ist.


Persisches Blausalz


Das aus dem Iran stammende Persische Blausalz ist ein echter Hingucker! Die blauen Farbkleckse in den Salzkristallen entstehen auf ganz natürliche Art und Weise, nämlich durch Verschiebungen und Vakanzen im Kristallgitter des Salzes.


Alpensalz


Auch das Steinsalz aus den österreichischen Alpen ist optisch sehr interessant. Die Färbung der Salzkörner geht von weiß über gelb, orange, rot bis zu braun und schwarz. Das Salzverkommen ist ties eingeschlossen unter den mächtigen Gesteinsschichten im Herzen des Salzkammerguts.


Deutsches Steinsalz


Das fast strahlend weiße Steinsalz kommt aus Mitteldeutschland. Es entstand vor mehr als 200 Mio. Jahren durch die Austrockung des Zechsteinmeeres. Auch wenn das Salz gereinigt aussieht, so ist es ebenfalls komplett naturbelassen. Es wird nur nur gemahlen und gesiebt.


Karpatensalz


Das leicht gräuliche Steinsalz stammt aus den Tiefen der gleichnamigen Gebirgskette im Südosten Europas. Eingebettet unter mächtigen Gesteinsmassen befinden sich gewaltige Salzlagerstätten, die die 200 Millionen Jahre alten Überbleibsel eines Urmeeres darstellen.

Steinsalze probieren


Vor dem Verkosten schauen wir uns die Salze erstmal in Ruhe an und tauschen uns über unsere Erwartungen an den möglichen Geschmack der Salze aus. Gerade bei den farblich eindrücklichen Salzen wie dem Persischen Blausalz und dem Alpensalz erwarten wir auch einen besonderen Geschmack.

Die bläulichen Farbe im Persischen Salz erinnert uns an das Meer oder an etwas Kühles. Mit den verschiedenen erdigen und kräftigen Töne im Alpensalz assozieren wir einen intensiven Geschmack.


Der Geschmack der Steinsalze

Die Salze probieren wir mit Tomate, Gurke und gebutterten Broten. Da das Auge sprichwörtlich immer mitisst, bilden wir uns ein, dass das Alpensalz tatsächlich eine intensive und interessante Note hat. Auch das Karpatensalz schmeckt uns gut. Es kommt uns rund und harmonisch vor. Bei dem deutschen Steinsalz und dem Persischen Blausalz sind wir uns ein wenig uneins. Die einen finden das deutsche Steinsalz etwas streng und leicht brennend, während andere das Blausalz als zu intensiv sehen.

Da es sich bei allen Salzen um mindestens 95% Natriumschlorid handelt, sind die Unterschiede natürlich gering. Und neben der leicht unterschiedlichen Konsistenz spielt natürlich auch das oben erwähnte Auge - also der optische Eindruck - eine Rolle, bei der Bewertung des Geschmacks. Um letzeres auszuschalten, machen wir zusätzlich eine Blindverkostung.


Blindverkostung der Steinsalze



Wir sind uns recht sicher, dass wir mindestens eine der Salze deutlich unterscheiden können, merken dann aber doch, dass es gar nicht so leicht ist, alle Salze zuzordnen. Manchmals hilft der direkte Vergleich mit den anderen Salzen, manchmal verwirrt er uns auch ein bisschen: "Ich dachte, dass eigentlich das zweite Salz das Alpensalz ist, aber nun ist es doch eher das vierte oder....?" Im Endeffekt landen wir einige Treffen, wobei unserer Student, David, die meisten Treffer landet!

Da es uns nicht um Perfektion geht, macht die Übung der Sinnesschärfung auf jeden Fall Spaß. Und wir lernen besonders mit dem Alpen- und dem Karpatensalz auch geschmacklich zwei interessante neue Steinsalze kennen.

Zum Schluss muss noch der geschmackliche Gegenvergleich zum Bolivianischen Rosensalz kommen. Vielleicht sollten wir es mit dem Alpensalz oder dem Karpatensalz im TRY Salz Set ersetzen? - Nein, das Rosensalz fällt im Geschmackstest nicht durch, sondern gefällt uns weiterhin durch seinen sehr harmonischen und fast süßlich anmutenden Geschmack weiterhin am besten.


Bleiben Sie neugierig

Ihr

Jörn Gutowski
Gründer, TRY FOODS