Informationen auf dem Etikett
Eine Flasche aus einem Supermarktregal, bei der man keinerlei Angaben erhält, sollte man eher meiden. Je mehr das Etikett aussagt, bzw. je transparenter der Produzent mit genauen Angaben ausgestattet ist desto besser. Diese Informationen beinhalten:
- Erntezeitpunkt: Gibt der Produzent an, aus welchem Jahr und noch besser in welchem Monat wurde das Öl geerntet? Olivenöl wird mit der Zeit nicht besser, deshalb ist Frische ein wichtiges Kriterium
- Herkunft der Oliven: Olivenöle mit Mischungen von Oliven aus der gesamten EU sind kein gutes Zeichen. Besser sind Herkünfte aus einer speziellen Region. Warum? Die großen kaufen die günstigsten Oliven europaweit ein. Produtzenten, die sich auf eine Regoin festlegen, zeigen, dass sie regional verankert sind.
- Olivensorte(n): Ähnlich wie bei der Region deuten auch genaue Angaben zu Sorten darauf hin, dass sich der Produzent mit speziellen Oliven auseinandersetzt.
- Hinweise über Analysewerte: Damit ein Öl "extra nativ" genannt werden darf, müssen eigentlich ca. zwei Dutzend chemische Parameter eingehalten werden. Das Problem ist, dass kein Produzent vorab seine Olivenöle analysieren. Macht es ein Produzent freiwillig, dann deutet das darauf hin, dass er wirklich an der möglichst höchsten Qualität interessiert ist. Meist wird auf der Flasche der Wert für die freiene Fettsäuren gezeigt. Dieser darf nicht höher als 0,8% liegen.
Je mehr Transparenz, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ein gutes Olivenöl in der Hand hat. Neben dem Etikett kann man sich natürlich auch im Internet oder ggf. auch beim Hersteller direkt informieren.
Den eigenen Geschmack entwickeln
Neben der Qualität, die man ein Stück weit objektiv beschreiben kann, geht es bei der Bewertung eines Olivenöls natürlich um den Geschmack. Dieser ist aber selbstverständlich subjektiv. Deshalb ist der Königsweg, unterschiedliche Olivenöle zu verkosten, um seine eigenen Favoriten zu finden.
Das kann man in einigen Fachgeschäften tun oder aber man bestellt sich TRY Olivenöl für zu Hause und probiert sich durch verschiedene Öle. Denn wie mir der Olivenölproduzent und Journalist Andreas März erklärt, sollte man besten auf seinen eigenen Geschmack vertrauen:
„Wenn du Olivenöl richtig kennenlernen willst, dann musst du dich bemühen. Du musst Öle kaufen, etwas lesen, hier mal verkosten oder dort mal verkosten und Produzenten besuchen. Natürlich kannst du einen Ölführer kaufen, aber dann bist du erst mal ein Etikettenkonsument. Ich will aber zuverlässig etwas Gutes. Und wer sagt mir das? Meine Nase sagt mir das. Sie sagt mir zuverlässig, was mir schmeckt und was gut für mich ist.”
In diesem Sinne, bleibt neugierig!
Euer
Jörn Gutowski
Gründer, TRY FOODS