Wie unterscheiden sich gute von schlechten Olivenölen?
Eigentlich sollte es bei Olivenöl ganz einfach sein, ein gutes von einem schlechten Öl zu unterscheiden. Hierfür gibt es eine eigene EU-Verordnung, die die Qualitätsstufen für Olivenöle reglementiert, wobei "extra nativ" die höchste Stufe darstellt. Nur Premium-Olivenöle - rein und fehlerfrei - sollten eigentlich diese Bezeichnung erhalten. Eigentlich... Die Realität sieht leider komplett anders aus, denn in deutschen Supermärkten stehen fast nur Olivenöle im Regal, auf denen "extra nativ" steht. Leider sind aber ca. 90% davon keine guten Olivenöle und haben die Bezeichnung "extra nativ" nicht verdient. Man kann hier getrost von Etikettenschwindel sprechen.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass man sich informiert, wie man ein gutes Olivenöl erkennen kann.
Unterscheidung von gutem Olivenöl und schlechtem Olivenöl
In der Übersicht sehen Sie die aus meiner Sicht fünf wichtigsten Kriterien, an denen sich beim Olivenöl die Spreu vom Weizen trennt. Generell können Sie sich als Faustregel merken: Je mehr Informationen ein Produzent über seine Olivenöle mitteilt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Olivenöl mit guter Qualität handelt. Wichtige Informationen sind z.B.: Herkunft der Oliven, Olivensorten, Erntezeitpunkt, Ergebnisse von freiwilligen Analysen.
Wenn ich über "gutes Olivenöl" versus "schlechtes Olivenöl" spreche, so beziehe ich mich ausschließlich auf die Qualität. Es heißt nicht, dass Ihnen ein Olivenöl mit guter Qualität automatisch gut schmecken wird. Die geschmacklichen Unterschiede sind (genau wie beim Wein) einfach zu groß. Dies macht aber auch Teil der Faszination von Olivenöl aus. Am besten Sie achten beim Einkauf auf Qualität und probieren sich dann durch.
In der folgenden Grafik sehen Sie im Überblick, wie Sie ein gutes von einem schlechten Olivenöl unterscheiden können:
Was kostet ein gutes Olivenöl?
Die Frage nach einem adäquaten Preis für ein Olivenöl mit guter Qualität ist nicht ganz einfach zu beantworten, da er von verschiedenen Faktoren abhängig ist wie z.B.: wie schwer oder einfach die Ernte ist (Olivenbäume am Hang sind schwerer zu ernten als solche in der Ebene) oder wie gut die Ernte ausgefallen ist.
Generell lässt sich aber sagen, dass ein gutes natives Olivenöl extra seinen Preis hat. Ich las in einer Studie eines griechischen Professors, dass die Produktion von Olivenöl bis zu vier Mal so teuer ist wie andere herkömmliche Pflanzenöle (wie Raps- oder Sonnenblumenöl).
Thomas Fuhlrott, Olivenölimporteur und Mitglied des Deutschen Olivenöl Panels, schätzt, dass es quasi unmöglich ist unter 12 Euro pro Liter natives Olivenöl extra herzustellen. Literpreise zwischen 15-25 Euro sind weitaus realistischer.
Gutes Olivenöl hat also seinen Preis, aber der wunderbare Geschmack und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sind diese Investition auf jeden Fall wert.