TRY Neukölln: Tour mit eat-the-world

Sich durchprobieren, sieben verschiedene kulinarische Kostproben genießen und Infos zu den Orten bekommen:

Hört sich an wie ein Produkt von TRY FOODS, oder?  In diesem Fall stimmt es aber nicht. Denn es handelt sich um einen kulinarischen Stadtspaziergang von eat-the-world. Vor einigen Tagen habe ich die Tour in Neukölln mitgemacht und erfuhr einiges über den Stadtteil, was ich vorher nicht wusste. Hier ist mein Bericht:

Neukölln: Ein historischer Ort

Sonntagnachmittag 14h: Gemeinsam mit meiner 3-jährigen Tochter treffe ich unseren Tour-Guide Nina sowie die vier weiteren Teilnehmer des 3-stündigen Spaziergangs durch Neukölln. Wir beginnen am Richardplatz, dem historischen Zentrum Neuköllns, das als Richardsdorf, später Rixdorf, im Mittelalter gegründet wurde.

Kleine Kapelle, leckerer Kuchen

Wir gehen vorbei an der alten Schmiede hin zur kleinen Kapelle am Ende des Platzes. Wo sind wir nochmal? In dem berüchtigten, oft als Brennpunkt verschrieenen Neukölln? Hier hat man eher den Eindruck, man ist in einer westfälischen Kleinstadt. Dazu passt auch der erste der sieben kulinarischen Stopps: das Zuckerbaby! Ein liebevoll eingerichtetes Café, das zwei deutsch-amerikanische Schwestern betreiben. Wir sitzen an kleinen Tischchen auf Kopfsteinpflaster direkt neben der Kapelle und die Millionen-Metropole scheint irgendwie weit weg zu sein. Die Auswahl an selbstgemachten Kuchen und Torten drinnen in der Vitrine ist riesig und sieht verdammt gut aus. Besonders die Schokoladen-Bombe wirkt beinahe furchteinflößend... Wir bekommen kleine Mini-Gugelhupf-Zitronenkuchen mit cremigem Kern, bzw. ich bekomme leider kaum etwas ab, da meine kleine Tochter den Kuchen quasi inhaliert und danach ihr knappes aber deutliches Urteil abgibt: "lecker!"


Beim Gang durch verschiedene Hinterhöfe sehen wir noch weitere kleine, alte Häuser, die so gar nicht dem Klischee Neuköllns entsprechen. Als ich mich für die Neukölln Tour entschied, habe ich an türkische Grillrestaurants und Falafel-Imbisse an wuseligen und vielbefahrenen Straßen gedacht. Und eines kann ich gleich vorweg nehmen: Es gibt auf dieser Tour keinen Döner! Das ist aber genau der Reiz an dieser Tour: Man lernt andere bzw. neue Seiten eines Stadtteils kennen. Deshalb sind die eat-the-world Touren sowohl für Touristen wie für Einheimische gedacht. 

Moderne libanesische Küche in Neukölln

Da Neukölln aber natürlich ein besonders durch Einwanderer aus der Türkei und dem Nahen Osten geprägter Stadtteil ist, gibt es auch Essen aus dieser Region während der Tour. Besonders das OS'Kitchen ist meine Neuentdeckung! Während meiner Recherche für das TRY Berlin Set habe ich mich u.a. mit dem türkischen Essen in Berlin beschäftigt und war ein wenig enttäuscht, dass es erst wenige Orte gibt, die ihre Landesküche modern interpretieren.
Das OS'Kitchen mit seinem lichtdurchfluteten Raum und dem modernen Interieur bietet zeitgenössische libanesische Küche. Neben Klassikern wie dem hervorragenden Falafel, das wir probieren dürfen, stehen auch Gerichte wie libanesische Pizza auf der Karte. Der Inhaber Osam ist ein herzlicher und passionierter Gastgeber ist, der mit Stolz über sein Restaurant erzählt. Selbst meine Tochter ist von den Falafel-Bällchen, die hier mehr die Form eines UFOs haben, begeistert. So teilen wir uns brüderlich zwei knusprige Falafel, sie den Teil ohne und ich den Teil mit der leicht pikanten Soße. Beim Rausgehen verspreche ich: "Osam, ich komme wieder, um ein komplettes Gericht zu essen."

 

Das hippe Neukölln mit Elektrobeats und Burgern

Die Tour endet auf der Sonnenallee beim Burgerladen Heat & Beat. Hier sind wir ganz klar im neuen, angesagten Neukölln. Das Publikum ist jung, hip und sieht an diesem Sonntagnachmittag leicht müde und verkatert aus. Auch meine Tochter macht ein kleines Nickerchen auf meinem Schoß und mag nicht mehr vom Burger beißen. Auch wenn ich mich an den Burgern in Berlin schon satt gegessen habe, da es seit einiger Zeit gefühlt an jeder Ecke einen Burgerladen gibt, so muss ich sagen, dass dieser wirklich gut ist: sehr saftiges Rindfleisch mit einer wirklich intensiven Grillnote! Die Macher des kleinen Grills kommen übrigens aus der Clubszene und haben ihre Burger dementsprechend nach verschiedenen Clubs der Stadt benannt, wie z. B. Tresor, Ostgut oder E-Werk.


Am Anfang der Tour erzählte uns Nina, dass Rixdorf schon damals eine Ausgehmeile vor den Toren der Stadt war, wo sich die Berliner betranken und die Nacht zum Tag machten. Spannend, wie sich Geschichte wiederholt, denke ich, als ich auf die müden Gesichter an den Nachbartischen schaue. Ich wecke meine Tochter auf, bedanke mich für die Tour und mache mich auf den Nachhauseweg - um einige kulinarische Genüsse und Infos über Neukölln reicher.


Über eat-the-world:

eat-the-world wurde 2008 in Berlin gegründet, um Besuchern und Einheimischen den Weg zu leckerem Essen und kulturellen Einblicken fernab ausgetretener Touristenpfade aufzuzeigen. Mittlerweile bietet das Unternehmen kulinarisch-kulturelle Stadtführungen in Augsburg, Bamberg, Berlin, Bonn, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Münster, Nürnberg, Oldenburg, Potsdam, Regensburg und Stuttgart an.


Gewinnspiel

Wir verlosen einen Gutschein für eine Tour mit eat-the-world
In welcher Stadt würden Sie am liebsten einen kulinarischen Spaziergang machen?

Hinterlassen Sie Ihre Antwort bis Dienstag, den 28.04.2016 um 23.59 Uhr unter dem Facebook-Posting und mit etwas Glück gehört der Gutschein Ihnen. Dabei dürfen Sie sich eine der Touren frei auswählen. Der Gewinner wird am 29.04.2016 direkt kontaktiert. Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen.

Viel Glück beim Gewinnspiel!