Japanisches Olivenöl

Googelt man "japanisches Olivenöl", so erhält man keine deutschsprachigen Ergebnisse zu diesem Suchbegriff.

Es gibt also etwas, was auch Google nicht weiß, denn in Japan wird tatsächlich Olivenöl produziert. Die Flasche in meinem Gepäck, die ich von meiner Reise nach Japan mitbrachte, zeugt davon. Eine japanische Freundin, die wusste, dass ich beruflich mit Olivenölen zu tun habe, gab sie mir als Geschenk. Ich war sehr von dem Geschenk überrascht, da ich genauso wie Google nicht wusste, dass Oliven in Japan überhaupt angebaut werden. Ich hatte zwar von anderen Herkunftsländern außerhalb des Mittelmeerraums wie Australien, Uruguay oder auch der USA gehört, aber die Wörter Japan und Olivenöl passten für mich bis dato nicht in einen gemeinsamen Satz.

Herkunft japanischer Olivenöle

Seit mehr als Hundert Jahren werden dabei in der südlichen Präfektur Kagawa Oliven angebaut. Die Präfektur - die kleinste Japans - besteht aus vielen Inseln. Für den Anbau von Oliven ist besonders die Insel Shōdo-shima bekannt, die auch als "Oliven-Insel" bezeichnet wird. Das Klima hier ist mediterran und somit besonders für den Anbau von Oliven geeignet. Wer mehr über den Olivenanbau in Japan wissen möchte, dem empfehle ich den Bericht der Zeitung "The Mainchi" (in englischer Sprache).

Der Geschmack japanischen Olivenöls

Leider konnte ich keinerlei englischsprachige Informationen über den Produzenten meines Olivenöls ("Tsurukameen") finden. So kann ich allein über den Geschmack des Olivenöls schreiben. 

Heute komme ich nun auch endlich dazu, das Öl zu probieren. Der Geruch des Olivenöls ist sehr angenehm: Es riecht frisch und hat eine leicht grasige Note. Der Fachmann würde sagen: "So soll ein gutes Olivenöl riechen!"

Leider setzt sich der erste positive Eindruck im Mund nicht fort. Auch hier schmecke ich zwar zuerst, frische, sehr milde Aromen, aber leider gesellt sich hierzu eine leicht unangenehme mineralische Note, die mich an nasse Kieselsteine erinnert. Besonders im Abgang wird diese Note sehr dominant.

Schade! Allerdings wäre es jetzt völlig falsch, mit dieser einzelnen Erfahrung, generell japanische Olivenöle abzuschreiben. Bei einer englischen Google Recherche habe ich nämlich interessante Informationen gefunden. Unter anderem fand ich sowohl den oben verlinkten Artikel als auch die Information, dass ein japanisches Olivenöl einen der wichtigsten und größten internationalen Olivenöl-Wettbewerbe gewonnen hat. Stimmt wirklich - Hier können Sie es nachlesen.

Fazit: Nur die deutsche Google-Version ist völlig ignorant japanischen Olivenöls gegenüber und der Anbau und die Produktion von Lebensmitteln wird immer globaler. Denn auch japanische Produkte setzen sich mehr und mehr auch in unseren Breitengraden durch. Mein aktuelles Highlight, auf das ich neulich gestoßen bin, ist die Schwarzwälder Miso Manufaktur!