Die Craft Bier Szene in Berlin
Wenn man sich für Essen & Trinken in Berlin interessiert, kommt man aktuell nicht am Thema Craft Beer vorbei. Aber was ist das eigentlich genau? Ich habe mich mit der Craft Beer Expertin Sylvia Schopp darüber unterhalten und natürlich auch Biere probiert.
Sylvia Kopp ist Journalistin, Bier Sommelière und Co-Betreiberin der Berlin Beer Academy, die Kurse und Verkostungen rund ums Thema Bier anbietet. Ich traf mich mit ihr ganz stilecht im Hopfenreich, der Kneipe für Craft Beer in Berlin. Ich habe zwar schon einiges zum Thema Craft Beer gelesen und war auch schon auf einigen Events, aber trotzdem wollte ich zuerst von Sylvia wissen, was aus ihrer Sicht Craft Beer genau bedeutet.
"Craft Beer ist für mich kunstfertig gebrautes Bier. Es muss nicht zwangsläufig per Hand gebraut sein. Es gibt nämlich schon einige Brauer, die automatisierte Anlagen haben. Wichtig ist vielmehr die Flexbilität, d.h. verschiedene Biere zu brauen und Brauprozesse zu verändern sowie der Antrieb immer wieder etwas ausprobieren zu wollen."
Für Sylvia Kopp sind zudem gerade Startups der Motor der Craft Beer Szene. Es sind mutige Neueinsteiger, die mit viel Engagement und Herzblut ans Werk gehen und "von unten" eine neue Bierszene mit aufbauen wollen. Gerade in Berlin ist diese Szene gerade in Aufbruchstimmung. Es sind in letzter Zeit eine ganze Reihe an ambitionierten Brauern an den Start gegangen, um den verkrusteten und verstaubten deutschen Biermarkt mit neuen Kreatationen aufzusprengen.
Berlin bietet sich als Standort für Craft Beer an, weil es hier laut Sylvia im Vergleich zu München und Hamburg immer noch Platz bzw. bezahlbare Räume gäbe, in denen sich kleine Brauereien einrichten könnten. Zudem habe Berlin den Vorteil, dass die Medien hier genau auf neue Trends achteten und über diese berichteten. In einem Gastbeitrag auf dem Craft Beer Blog Hopfenhelden von Annika Nina Klotz nennt der Journalist Peter Eichhorn desweitern inbesonders die "internationalen Berliner" als Katalysatoren für den Trend in der Haupstadt. Kein Wunder, denn die Craft Beer Bewegung hat ihren Ursprung in den USA, weshalb man auch den englischen Ausdruck für die Beschreibung dieses Trends übernommen hat.