Die Blutwurst lebt!

Der Blutwurstritter Marcus Benser empfängt mich in Metzgerschürze in seiner Blutwurstmanufaktur in einem Hinterhof mitten in Berlin-Neukölln.

Hier werden die bereits über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Blutwurst sowie viele andere traditionelle Metzgerwaren hergestellt.

Heute lerne ich einiges von ihm über seine Wurst und die Philosophie seiner Schlachterei.

Meine erste Begegnung mit der Blutwurstmanufaktur war vor ca. anderthalb Jahren, als ich bei einer Wein- und Butwurstverkostung von Slow Food Berlin in der Schlachterei war. Hier geht es zum zugehörigen Blogartikel. Mehrfach wurde Marcus Benser Wurst zur besten im jährlichen Wettbewerb der französischen Confrérie des Chevaliers du Goûte Boudin (Orden der Blutwurstritter) gewählt. Deshalb wurde er auch von der Gilde zum Ritter geschlagen. Die Schweine, die für seine Blutwurst verarbeitet werden, stammen aus artgerechter Haltung im Süden Brandenburgs und Norden Sachsens. Das Rezept für die Blutwurst stammt übrigens von Bensers Großvater, der selbst eine Schlachterei in Thüringen besaß. Und warum ist seine Blutwurst so gut? Das liegt wohl vor allem an den hochwertigen Produkten. So achtet Marcus Benser z. B. genau auf die Herkunft des Majoran, der unbedingt aus Thüringen stammen muss. Denn nur dieser sei laut Benser besonders aromatisch. Und so wird aus einem für viele Menschen auf den ersten Blick eher unapetitlichen Speise ein wahrer Genuss.

Marcus Benser ist mit Leib und Seele Fleischermeister. Auch als Chef eines Betriebs ist er meist nicht hinter dem Schreibtisch sondern legt selbst mit Hand an. Sehr wichtig für ihn ist, dass die Tiere in seiner Schlachterei möglichst komplett verarbeitet werden und nicht nur Schnitzel und Kotelett über den Ladentisch gehen.