Der Geschmack von (gutem) Gin
Wacholder: Der geschmackliche Kern vom Gin
Und wonach schmeckt Wacholder?
Die Botanicals: die persönliche Note
Der Geschmack: Klassisch bis experimentell
Als klassische Gins werden die Sorten bezeichnet, die eine deutliche Wacholdernote haben. Je nach eingesetzten Botanicals geht es geschmacklich in den meisten Fällen in eine dieser vier geschmacklichen Richtungen: fruchtig, süß, floral (blumig) oder würzig, wie man auf folgender (zugegeben leicht psychedelischer) Grafik sehen kann:
Folgende Botanicals werden gern verwendet:
Koriander (zitrus, würzig), Zitronenschale (zitrus), Süßholz (süß), Zimt (süß, würzig), Kardamom (würzig, süß), Pfeffer (würzig), Rosenblüten oder andere Blüten (blumig).
Je experimenteller der Gin ist, desto weiter entfernt er sich von der klassischen Wacholdernote. Diesen Gin-Stil bezeichnet man übrigens auch als "New Western". Es kann bei diesen New Western Gins auch sein, dass die dominante aromatische Note in keine der oben vier genannten Richtungen (zitrus, süß, floral, würzig) geht. Ich habe z.B. einen Gin getrunken, der deutlich nach Kaffee schmeckte. Auch gibt es Gins, für die man Hummer oder auch Speck verwendet hat. Klar, dass die auch eine ganz "eigene" Aromatik besitzen.
Was zeichnet einen guten Gin geschmacklich aus?
Eine ganz wichtige Grundvoraussetzung bei einem guten Gin ist, dass qualitativ hochwertiger (=sauberer) Alkohol benutzt wird, in dem die Botanicals eingelegt werden und der die Grundlage des Gins bildet.
Ansonsten zeichnet einen guten Gin eine eigene geschmackliche Handschrift des Brenners aus, der Einsatz hochwertiger Botanicals, dem richtigen Riecher beim Kombinieren der Botanicals und in der handwerklichen Fähigkeit den Gin gut zu brennen.
Dies sind natürlich "Allgemeinschauplätze", denn auch wenn ein Gin objektiv betrachtet gut gemacht ist, heißt es nicht, dass er einem persönlich schmeckt.
Wie finde ich den Gin, der mir schmeckt?
Einfache Antwort: Probieren! Oder besser noch: bewusst probieren. Ich würde auf jeden Fall bei eher klassischen Ginsorten beginnen, um zu sehen, ob Euch die Wacholdernote erstmal zusagt. Wenn Ihr schon ein bisschen über eure Präferenzen wisst, könnt ihr das Schaubild oben als Ausgangspunkt nutzen. Vielleicht mögt ihr generell zitrus-fruchtige, süße, florale oder würzige Noten besonders gern? Dann könnt Ihr bewusst nach solchen Gins Ausschau halten (z.B. in einem gut sortierten Fachgeschäft danach fragen).
Ansonsten macht ein Gin Tasting, bei dem Ihr unterschiedliche Ginsorten nebeneinander probieren könnt, Sinn. Mit dem TRY Gin Set bekommt ihr sowohl fünf verschiedene Ginsorten als auch ein ausfürliches Booklet über Gin und eine Anleitung für ein Tasting zu Hause. Ladet ein paar Freund*innen ein und probiert Euch am besten gemeinsam durch!
Verschiedene Gin-Sorten erklärt haben wir hier!
In diesem Sinne bleibt neugierig!
Euer
Jörn Gutowski
Gründer, TRY FOODS