Kaltgepresste Speiseöle


Für unser wöchentliches Tasting stehen heute kaltgepresste Speiseöle auf dem Programm.

Manchmal probieren wir einfach so und manchmal, um ein neues Probierset zu planen. Bei den Speiseölen geht es in der Tat um letzteres. Nachdem wir ja mit dem TRY Olivenöl Set gestartet sind, wollen wir uns nun auch der spanennden Welt andere Ölpflanzen, Ölsamen und Ölkernen widmen.



Heimische Speiseöle

Unser besonderes Augenmerk liegt beim Probieren auf heimische Pflanzen, weshalb wir in der Verkostung u.a. Leindotter-, Kürbiskern-, Blaumohn-, Senf- und Hanföl verkosten, die alle aus Deutschland stammen. Mit dem Sesam- und dem Aprikosenkernöl sind nur zwei Öle dabei, mit Rohstoffen aus dem Ausland. Gerade die Geschichte von traditionellen Kulturpflanzen wie Leindotter, die fast komplett verschwanden und seit kurzem wieder angebaut werden, interessiert uns dabei. 


Kaltgepresste Speiseöle


Zudem interessieren uns kaltgepresste Kern- und Samenöle ("native" Speiseöle), die nicht erhitzt und nicht raffiniert werden. So bleiben gesunde Nährstoffe und der Eigengeschmack im Öl erhalten. Und bei TRY FOODS geht es ja besonders darum (guten) Geschmack zu erleben.



Speiseöle probieren

Ganze neun Speiseöle nehmen wir uns heute vor. Ein bisschen Weißbrot soll uns dabei genügen. Denn wie immer steht bei der Verkostung der Eigenschmack des Produkts im Vordergrund. Erst dann überlegen wir, wie wir die Produkte einsetzen bzw. womit wir sie kombinieren wollen.


Der Geschmack der Speiseöle

Die Speiseöle kann man generell in zwei Lager einteilen:

Speiseöle, die 1:1 den Geschmack des Ausgangsprodukts wiedergeben (wie z.B. Sesamöl, Walnussöl, usw.)
Speiseöle, deren Geschmack komplexer ist und bei denen verschiedene Aromen vorkommen können (wie z.B. Olivenöl, Traubenkernöl, usw.)
Zweitere Variante macht natürlich etwas mehr Spaß beim Probieren, da unsere Geschmacksknospen bzw. unsere Aromenrezeptoren im Gehirn herausgefordert werden. 

Die neun verkosteten Speiseöle kommen heute von zwei Berliner Ölmühlen und zwar Ölwerk und Ölmühle an der Havel. Beide produzieren nachhaltige, handwerkliche, kaltgepresste Öle in überschaubaren Mengen.Mehr Informationen rund um verschiedene Speiseöle findet ihr hier!



Die Öle

 

  • Sesamöl: Das verkostete Öl wird aus nicht gerösteten Sesamsamen gepresst. Das Öl ist dadurch viel leichter und hat eine feine aber deutliche Sesamnote.
  • Rapsöl: Wow, was für ein Unterschied zu raffiniertem Rapsöl, bzw. zu Rapsöl aus industrieller Herstellung, das meiner Meinung nach oft einen leicht unangenehmen (= ranzigen) Nachgeschmack hat. Das kaltgepresste Rapsöl in der Verkostung möchten wir dagegen einfach wegdippen und -löffeln. Der nussige Geschmack ist echt lecker!
  • Blaumohnöl: Wie das Sesamöl ist das Blaumohn sowohl vom Aussehen (fast durchsichtig) als auch vom Geschmack eher zurückhaltend. Die Mohnnote ist zwar da, aber sie springt nicht ins Gesicht.
  • Hanföl: Hier muss ich gleich gestehen, dass ich persönlich einfach den an Heu/Stroh erinnerenden Geschmack nicht mag. Meine beiden Mitverkoster finden das Öl gut, und obwohl die Qualität des Hanföls wirklich gut, wird auch dieses gute Öl nicht mein Favorit.
  • Leindotteröl: Einer meiner Lieblinge der Verkostung. Frischer, lebhafter Geschmack, der uns an Spargel, Erbsen und Kohl erinnert! Ich denke gleich an frische Pellkartoffeln mit Quark und Leindotteröl...mmmhhhh!
  • Senföl: Beim Senföl erwarte ich einen leicht scharfen Geschmack, aber das Öl ist sehr mild. Geschmacklich ähnlich wie das Leindotteröl. Ich schmecke ebenfalls gemüsige Noten, aber alles weniger deutlich.
  • Kürbiskernöl: Das probierte Kürbiskernöl ist ebenfalls aus nicht gerösteten Kernen, weshalb es wie das Sesamöl einen feinen, runden Kürbisgeschmack hat. Das Öl ist zwar kein geschmackliches Aha-Erlebnis, aber es ist sehr solide.
  • Aprikosenkernöl: Zwei Highlights lassen wir für den Schluss. Das Aprikosenkernöl schmeckt wie flüssiges Marzipan. Es hat ein tolle Mandelnote und ist somit das perfekte Öl für Desserts und zum Backen!
  • Traubenkernöl: Das sehr schwer herzustellende Traubenkernöl (man braucht 40-50kg Traubenkerne für einen Liter Öl) ist geschmacklich wohl das komplexeste von allen. Es schmeckt ein bisschen weinig, ein bisschen nussig - wunderbar!

Unser Fazit:


Die Verkostung verstärkt uns darin, dass wir ein Set zu dem Thema Speiseöle machen müssen! Welche fünf Öle es final in das Set schaffen, steht zwar noch nicht fest, aber wir nähern uns langsam an. Wir werden in den nächsten Wochen aber noch ein bisschen weiter probieren müssen...;-)


Bleiben Sie neugierig!

Ihr
Jörn Gutowski
Gründer, TRY FOODS