Wie wird Gin hergestellt?

Gin destillieren (Foto: Ole Schwarz)

Einen Gin herzustellen ist nicht schwer, aber einen guten Gin zu produzieren, bedarf viel Geduld und Wissen. 

Die Gin-Herstellung kann vereinfacht in fünf Schritten erklärt werden:

1. Der Grundalkohol

Als Ausgangspunkt für den Gin wird ein mit 96% fast reiner Alkohol genommen. Oft wird er aus Getreide gewonnen, aber er kann auch aus Trester (Branntwein), Kartoffeln
oder anderen landwirtschaftlichen Rohstoffen gewonnen werden. Die von uns für das TRY Gin Set interviewten Produzenten und Experten haben unterschiedliche Meinungen, ob man die Unterschiede des Rohstoffes im Gin schmecken kann. Einig sind sich aber alle darin, dass es ein sauber und hochwertig hergestellter Alkohol sein muss.

2. Das Mazerieren

Die Botanicals werden in den Grundalkohol eingelegt, damit die Aromen (die ätherischen Öle) gelöst und in den Alkohol übergehen können. Jeder Brenner hat sein eigenes – oft  wohl gehütetes – Rezept, wie lange er die verschiedenen Botanicals in den Alkohol einlegt. 

Einige Brenner lassen bestimmte Botanicals nicht im Alkohol mazerieren, sondern machen eine Perkulation: Sie legen die Botanicals in eine Art Teebeutel und lassen den bei der Destillation entstehenden Dampf hindurchziehen.

3. Destillation

Nachdem die Botanicals ihre Aromen an den Alkohol abgegeben haben, wird der Alkohol destilliert, d.h., er wird so weit erhitzt, bis er verdampft. Der Dampf steigt in die Brennblase, erkaltet und wird wieder flüssig.

Bei der Destillation muss der Brenner den schlechten „Vor- und Nachlauf“ vom guten Mittellauf trennen. Im Vorlauf befinden sich oft Fuselalkohole oder die in den Rohren festgesetzten Stoffe der vorherigen Destillation. Der Nachlauf schmeckt zu bitter und zu intensiv. Nur der Mittellauf liefert den Geschmack und die Zusammensetzung, die der auf Qualität achtende Brenner möchte.

Ansonsten führen auch bei der Destillation verschiedene Wege zum Ziel. Je nach eigener Philosophie und der Beschaffenheit der eigenen Brennanlage destillieren Gin- Brenner einfach oder auch mehrfach. Dann gibt es Brenner, die nach traditioneller London-Gin-Art alle Botanicals gemeinsam brennen, während andere verschiedene Botanicals einzeln destillieren:

4. Herabsetzen

Nach der Destillation wird der Gin auf den gewünschten Alkoholgehalt durch Zumischen von Wasser auf meist 40%- 50% herabgesetzt.

 

5. Lagern

Damit sich die verschiedenen Aromen richtig in der Alkohol-Wasser-Mischung vermählen, muss der Gin gelagert werden, bevor er in den Handel kommt. Die Dauer unterscheidet sich bei den verschiedenen Produzenten. So lagert der Helsinki Dry Gin ca. vier Wochen, während der Jos. Garden drei Monate liegt.

 

Unser Fazit:

Auch wenn es selbst bei Brennern, die alle auf hohe Qualität Wert legen, ganz unterschiedliche Herangehensweisen gibt, so kann man einige Gemeinsamkeiten für guten Gin festhalten. Hierzu gehören: Achtsamkeit bei der Auswahl qualitativ hochwertiger Rohstoffe (Botanicals und Grundalkohol), genaues Studium der für das individuelle Rezept richtigen Mazeration, handwerklich sauberes Destillieren und eine Lagerzeit, die das Aromenbild im Gin harmonisch macht. 

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 Im Video: Warum ist Gin im Trend?